Radtour mit Leihrädern | Etappen zwischen 35 und 75 km | einige Bergetappen mit größeren Steigungen | MTZ: 5 Personen, max. Teilnehmerzahl: 12 Personen
Armenien ist eines der ältesten christlichen Länder der Erde und bietet atemberaubende Gebirgslandschaften und jahrtausendealte Baudenkmäler von unschätzbarem Wert. In den letzten Jahren konnte sich vielerorts eine touristische Infrastruktur entwickeln, und Armenien rückt verstärkt als Reiseziel für Kulturinteressierte, aber auch für Wanderer in den Blickpunkt.
Urchristliche Kirchen und Klöster sowie die einzigartigen Kreuzsteine prägen das Gesicht des Landes. Mit über 5.000 Kulturdenkmälern unter freiem Himmel ist das kleine Land wohl das größte Freilichtmuseum der Welt. Naturliebhaber können in den Bergregionen des südlichen Kaukasus eine einzigartige Flora und Fauna entdecken. Der Sewansee auf 1.900 m Höhe ist der größte Hochgebirgssee Europas.
Auf dieser Radtour wird uns der schneebedeckte Gipfel des Ararat immer wieder in seinen Bann ziehen. Für die meisten Armenier ist der Ararat ein Symbol unstillbarer Sehnsucht, da er hinter unpassierbarem Stacheldraht jenseits der türkisch-armenischen Grenze liegt.
In Tagesetappen von 35 bis 75 km führt diese Radtour durch üppige Bergregionen, über grüne Hügel, durch karge steppenartige Landschaften, entlang dem Ufer des Sewansees, zu einer mystischen Kultstätte und in traditionelle Dörfer. Es gibt zahlreiche Gelegenheiten, die berühmte lokale Gastfreundschaft und den wunderbaren Sonnengeschmack der armenischen Küche kennen zu lernen.
Diese Reise wird in Kooperation mit der armenischen Stiftung FPWC (Foundation for the Preservation of Wildlife and Cultural Assets, www.fpwc.org) durchgeführt. Der Gründer wird seine Projekte zur Bewahrung der einzigartigen Natur- und Kulturdenkmäler Armeniens persönlich vorstellen.
1.-2. Tag: Jerewan – Ushi – Saghmosavank Kloster
3.Tag: Ushi – Aparan – Sanahin – Hagphat – Novemberjan
Transfer per Bus nach Novemberjan. Wir besuchen Aparan eine der ältesten Städte Armeniens (2. Jh.) und seine berühmte Basilika (4. Jh.), vielleicht können wir dort auch den Gemeindepriester treffen. Über den Spitak-Pass geht es über eine sanft begraste Hochebene mit jessidischen Dörfern durch die vom Erdbeben 1988 gezeichneten Städte Spitak und Vanadzor, bergauf entlang der romantischen Debedschlucht zu den Klöstern Haghpat und Sanahin (UNESCO) das geistige Zentrum im Mittelalter (10.Jh.). Wie viele Baudenkmäler Armeniens liegen sie eingebettet in eine großartige, einsame Landschaft. Diese oft geheimnisvollen Flecken jenseits touristischer Pfade aufzuspüren, verleiht unserer Tour durch Armenien den ganz besonderen Reiz. Übernachtung im Hotel in Novemberjan.
Fahrzeit ca. 4 Std.
4.Tag: Novermberjan – Ijevan
Unsere erste Radetappe führt durch eine bewaldete Hügellandschaft. Abstecher nach Makaravank, einem mittelalterlichen Klosterkomplex am Hang des Paitatapbergmassivs. Neben einer Quelle befindet sich ein schöner Picknickplatz. Weiter geht es in Richtung Ijevan. Unterwegs optional Wanderung von Enokavan in eine tiefe Schlucht nach Lastiver. Am Ufer des Aghstev-Flusses nahe der Stadt finden sich noch die Ruinen einer mittelalterlichen Karawanserei. Übernachtung in Ijevan einem wichtigen Ort auf der alten Handelsroute von Ost nach West, im Hotel nahe dem Markt.
Radetappe ca. 40 km
5. Tag: Ijevan – Goshavank – Dilijan
Früh schlendern wir kurz über den Markt in Ijevan, dann geht es weiter durch eine dicht bewaldete Hügellandschaft zum Klosterkomplex Goshavank (12. Jh.). Die Etappe endet in Dilijan, einem kleinen Kurort inmitten eines dicht bewaldeten Naturschutzgebietes. Hier findet man sehr schöne Beispiele traditioneller armenischer Holzhausarchitektur. Übernachtung im Gästehaus. Radetappe ca. 45 km
6. Tag: Ruhetag in Dilijan
Es gibt viele Sehenswürdigkeiten in Dilijan. Diese Region ist für ihre reiche Naturvielfalt sehr beliebt. Wir können eine Wanderung zum Parz-See machen eine Radtour zum Dorf Gosh und/oder zum Kloster Haghartsin oder einfach nur durch die schöne Altstadt bummeln. Übernachtung im Gästehaus.
7. Tag: Dilijan – Sewansee
Die Radetappe des heutigen Tages führt durch Chambarak zum Sewansee. Im Kontrast zu dem üppigen Grün rund um Dilijan werden die Berge kahler – wir erreichen eine beeindruckende steppenartige Landschaft rund um den 1.900 m hoch gelegenen Sewansee. Sein kühles, türkisblaues Wasser lädt im Sommer zu einem Bad ein. Strand- und Wasserzugvögel legen hier eine Ruhepause auf den langen Frühlings- und Herbstwanderungen ein. Auf der Sewanhalbinsel, die ursprünglich eine Insel war und erst im 20. Jahrhundert durch den sinkenden Wasserspiegel entstand, besichtigen wir das aus dem 9. Jahrhundert stammende Sewan-Kloster. Übernachtung im Hotel direkt am See.
Radetappe ca. 75 km
8. Tag: Sewansee – Martuni
Weiter umrunden wir den Sewan-See per Rad. Wir fahren durch eine großartige einsame Landschaft, links ein mächtiger Gebirgszug, hinter dem die aserbaidschanische Grenze verläuft, rechts der silber glänzende See. Die Straße wird zeitweise zur Piste. Unterwegs können wir im Sommer baden und picknicken. Unweit des Dorfes Tsovinar erklettern wir die urartäische Festung Teischeba-Ura und genießen den schönen Ausblick auf den See. Übernachtung im Hotel in Martuni.
Radetappe ca. 68 km
9. Tag: Martuni – Yeghegnadzor
Wir verlassen unseren See, es geht in vielen Serpentinen durch karge steppenartige Landschaft 25 km bergauf, über den Selim-Pass. Oben besichtigen wir eine Karawanserei aus dem 14. Jahrhundert. Auf einer Höhe von 2.410 m, genießen wir den meist freien Blick auf den Ararat. Hier verlief auch eine Route der alten Seidenstraße. Spektakuläre Abfahrt bis nach Yeghegnadzor. Optional: Besichtigung des Noravank Klosters. Übernachtung im Hotel in Yeghegnadzor.
Radetappe ca. 59 km
10. Tag: Yeghegnadzor- Sisian
Die Strecke nach Sisian wird teilweise per Rad, teilweise per Bus zurückgelegt. Wir besuchen das aus der Bronzezeit stammende armenische Stonehenge – 200 aufrecht stehende, kreisförmig angeordnete Basaltsteine. In unmittelbarer Nähe befinden sich prähistorische Höhlengräber. Gräber und Steine bilden zusammen eine mythische Kultstätte mit ganz besonderer Ausstrahlung. Von hier aus radeln wir zum Festungskloster Vorotavank aus dem 10. Jahrhundert. Der Gebäudekomplex bietet eine spektakuläre Aussicht über die Schlucht und den Vorotan-Fluss. Sisian ist eine hübsche Kleinstadt, die sich leicht zu Fuß erkunden lässt. Übernachtung im Hotel in Sisian.
Transfer 30 km/ Radetappe ca. 55 km
11. Tag: Sisian – Tatevkloster – Goris
Durch typische armenische Dörfer geht es hinunter in die mit dichten Wäldern umsäumte Schlucht des rauschenden Vorotan zur Satansbrücke. Wir genießen ein Bad in einer warmen Quelle nahe der Brücke und den Blick auf die Klosterfestung des Tatevklosters, das oben auf dem Felshang thront. Tatev ist eine der bedeutendsten Klosteranlagen Armeniens. Von oben bieten sich spektakuläre Ausblicke. Von Tatev geht es mit der Seilbahn über die spektakuläre Schlucht des Vorotan nach Halidzor. Die Seilbahn ist mit 5.750 Metern die längste, mit einem durchgehenden Tragseil ausgeführte Pendelbahn der Welt (erbaut 2010). Weiter radeln wir in zügiger Fahrt fast nur noch bergab in die kleine Stadt Goris. Übernachtung im Hotel in Goris.
Radetappe ca. 75 km
12. Tag: Goris- Zangakatun- Urtsadzor
Die Stadt Goris ist idyllisch in einem grünen Tal gelegen. Durch den fruchtbaren Boden gibt es hier viel Obstanbau. Goris ist berühmt für seine guten Obstschnäpse. Früh Stadtbummel durch Goris, danach besichtigen wir Alt-Goris, das überwiegend aus Felsenwohnungen bestand. Nachmittags: Transfer mit dem Bus nach Zangakatun. Die Radetappe des heutigen Tages führt von dort nach Urtsadzor. Übernachtung im Gästehaus in Urtsadzor. Transfer nach Zangakatun ca. 147 km.
Radetappe ca. 30 km
13. Tag: Naturschutzprojekt Caucasus Wildlife Refuge
Wir verbringen einen erlebnisreichen Tag im Caucasus Wildlife Refuge der Naturschutzorganisation FPWC. Wer aktiv sein möchte kann – geführt von den Rangern – wandern oder reiten. Wer sich ausruhen möchte, geniesst die fantastische Aussicht direkt an der Ranger Station und beobachtet mit dem Fernglas, ob sich in den gegenüberliegenden steilen Bergwänden die seltenen Bezoar Ziegen zeigen. Im Sommer lohnt auch der kurze Abstieg ins Tal, wo man im klaren Bergwasser eines Flusses baden kann. Das Team des FPWC werden hier noch einmal einen Überblick über die Arbeit der Organisation geben, die ganz besonders mit diesem Naturschutzprojekt darauf abzielt, die seltenenen Tiere und Pflanzen Armeniens wirksam zu schützen. Übernachtung im Gästehaus in Urtsadzor.
14. Tag: Urtsadzor- Khor Virap – Ushi
Die Radetappe des heutigen Tages führt von Urtsadzor nach Khor Virap. Dieser kleine Kloster Komplex ist nicht nur besonders schön, sondern bietet auch einen spektakulären Blick auf den Ararat. Da das Kloster direkt an der türkischen Grenze liegt, kann man von dort auch die Kontrollpunkte auf beiden Seiten der geschlossenen Grenze beobachten. Fahrt nach Ushi, Ankunft am Abend. Übernachtung wieder im Gästehaus in Ushi. Radetappe ca. 30 km.
Transfer nach Ushi ca. 70 km
15. Tag: Jerewan
Zur freien Verfügung in Jerewan. Fakultativ: Besuch des Matenadaran – einer der ältesten und kostbarsten Handschriftensammlungen der Welt – oder einfach durch die «Vernissage» einem Handwerker- und Flohmarkt bummeln. Alternativ: Besuch der Yerevan Brandy Factory und/oder Film Regisseur Sergei Parajanov Museum. Wir steigen die Kascade hoch und nach einem letzten Blick auf „unseren“ magischen Berg bereiten wir uns auf die Heimreise vor… Übernachtung wieder im Gästehaus in Ushi.
16. Tag: Rückreise
Frühmorgens Rückflug Jerewan – Deutschland.
Eingeschlossene Leistungen:
Nicht eingeschlossene Leistungen:
sonstige Verpflegung (ca. 15-20,- € pro Tag),
Fahrradverleih: 110,- € zahlbar vor Ort, E-Bikes: für 220,- € (bitte vor der Radtour bei uns anfragen)
Mindestteilnehmerzahl: 5 Personen
Tourcode: ARBR17
Manuk Manukyan. Er studierte Veterinärmedizin und arbeitete mit Biologen an der Erforschung der vielfältigen Vogelarten in Armenien. Für die armenische Naturschutzstiftung FPWC managt er das Natur-schutzgebiet „FPWC Caucasus Wildlife Refuge“, ein Naturschutzgebiet des Südkaukasus und arbeitet mit Jugendlichen im Öko-Klub seines Heimatdorfes. Seit einigen Jahren arbeitet Manuk auch als Reiseführer und vermittelt Einblicke in die Natur und Tierwelt Armeniens. Manuk leitet unsere Radtouren in Armenien.
„Sehr schönes Gesamtkonzept, gute Mischung aus Fahrradfahren, Kultur, Natur sowie Land und Leute kennenlernen – gastfreundliches Land, das ich jemals besucht habe – Freundlichkeit, Betreuung durch Manuk, Ruben – Tag incl. Wanderung auf Rangerstation und die Infos dazu – Route zum und am Sewansee – eindrucksvolle Klöster – prähistorische Ausgrabungen mit 7000 Jahren alten Weinamphoren.“
„Besonders gefallen hat mir, dass es ein E-Bike gab, ich hätte es sonst nicht geschafft. Der Humor in der Gruppe und mit dem Reiseleiter Manuk. Die Abende (+ Frühstücke), bei denen wir von Rubens Frau wunderbar bekocht wurden. Die Führung im Zoo in Jerewan von Barbara Siebers.“
„Gefallen hat uns vor allem die Gastfreundschaft der Armenier. Manuk brachte uns immer wieder mit allen möglichen Leuten am Wegesrand in Kontakt. Noch keinen Urlaub habe ich ähnlich untouristisch erlebt: z.B. wenn man durch kleine Bergdörfer radelt und dann kommen Schulkinder an um „give five“ zu machen oder ein paar Worte Englisch zu wechseln, eine Bauersfrau ihr bestes Geschirr auftischt und sich beim Nachbarn Stühle und Milch ausleiht, um uns zu bewirten, dann ist das einfach herzergreifend.“
„Besonders gut haben uns in Armenien die Landschaft und die schönen Picknickplätze gefallen. Auch das Essen war gut, die Armenier sind gastfreundlich und aufgeschlossen. Interessant war der Zoobesuch bei Ruben und sein Filmvortrag über seine Stiftung“.
„Es war eine wunderschöne Reise! Besonders gefallen hat mir die Kombination von schönen Landschaften, Fahrradfahren, Kultur und die Unterkünfte bei Leuten zu Hause.“
Armenien ist landschaftlich wunderschön und die Armenier sind ein Volk, das ganz den Menschen zugewandt ist. Man kommt sofort mit ihnen in Kontakt, sie sind interessiert, diskussionsfreudig und unglaublich hilfsbereit. Beeindruckend waren die Begegnungen mit der armenischen Kultur und Geschichte, sei es in einer der zahlreichen alten christlichen Kirchen, in einem Museum oder bei einem Gegenwartskünstler, zu dem uns Ruben den Kontakt vermittelt hat. Schön war auch, dass uns Ruben und Manuk noch an verschiedenen Orten Einblick in die Arbeit ihrer Organistion FPWC gewährt haben: in einem Jugendcamp, bei einem Ranger in den Bergen und im Zoo in Jerewan. Armenien ist eine vom Tourismus noch nicht richtig entdeckte Perle und eine Brücke zwischen Europa und Asien. Absolut entdeckenswert!
„Uns haben die wunderschönen Landschaften und die Aufenthalte bei privaten Leuten gut gefallen, wo wir etwas über Armenien gelernt haben, Ani als Dolmetscherin hat dabei gut übersetzt. Wir fühlten uns immer sicher in den wilden Bergen mit Hovannes hinter uns und dem Bus vor uns oder umgekehrt.“